Ein Schluck Wasser aus dem Hahn ist selbstverständlich für die meisten von uns. Doch in den Leitungen verbirgt sich manchmal eine unsichtbare Gefahr: Biofilme. Diese schleimigen Beläge bilden sich unbemerkt an den Oberflächen von Wasserleitungen und können die Gesundheit beeinträchtigen. Eine DAkkS-akkreditierte Trinkwasseranalyse schafft Klarheit über die tatsächliche Belastung.

Das Wichtigste in Kürze
- Biofilme sind Ansammlungen von Mikroorganismen, die sich an Oberflächen in Wasserleitungen festsetzen und dort wachsen.
- Gesundheitsgefährdende Keime wie Legionellen und Pseudomonas können sich in Biofilmen vermehren und Krankheiten auslösen.
- Biofilme lassen sich durch chemische Desinfektion, thermische Behandlung oder mechanische Reinigung entfernen.
- Regelmäßige Wartung und professionelle Analysen beugen der Biofilmbildung effektiv vor.
Was ist ein Biofilm und wie entsteht er?
Ein Biofilm ist eine Gemeinschaft von Mikroorganismen, die sich an festen Oberflächen ansiedeln. In Trinkwasserleitungen heften sich Bakterien an die Innenwände der Rohrleitungen und bilden dort einen schützenden Schleimfilm aus extrazellulären polymeren Substanzen (EPS).
Die Entstehung erfolgt in mehreren Phasen. Zunächst lagern sich einzelne Bakterien an Oberflächen ab. Unter günstigen Bedingungen – Nährstoffe, Feuchtigkeit und moderate Temperaturen – beginnt das Wachstum. Die Bakterien produzieren EPS, welche die Struktur verfestigen. Besonders in Bereichen mit geringem Wasserfluss beschleunigt sich dieser Prozess erheblich.
Gefahren durch Biofilme in Trinkwasserleitungen
Die Präsenz von Biofilmen birgt sowohl gesundheitliche als auch technische Risiken.
Gesundheitliche Risiken:
- Legionellen im Trinkwasser: verursachen schwere Lungenentzündungen und grippale Infekte
- Pseudomonas aeruginosa: löst Infektionen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem aus
- Weitere Keime: führen zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hautreizungen
Die Trinkwasserverordnung in Deutschland legt strenge Grenzwerte fest, doch Biofilme können diese durch kontinuierliche Keimabgabe überschreiten.
Technische Probleme:
- Korrosion: beschleunigt durch aggressive Stoffwechselprodukte der Mikroorganismen
- Verstopfungen: entstehen durch dicke Biofilmschichten in den Rohrleitungen
- Beeinträchtigung der Wasserqualität: Geschmack, Geruch und Trübung des Trinkwassers
Diese Faktoren gefährden die Trinkwasserhygiene und können teure Sanierungen nach sich ziehen.
Wie lassen sich Biofilme erkennen?
Biofilme bleiben oft lange unentdeckt. Ein veränderter Geschmack oder ein muffiger Geruch des Wassers können erste Warnsignale sein. Auch schleimige Ablagerungen an Wasserhähnen deuten auf Biofilmbildung hin.
Sicherheit bietet nur eine professionelle Analyse. Labore wie tiaScien Umweltanalytik GmbH führen mikrobiologische Untersuchungen durch, die gezielt nach Legionellen, Pseudomonas und anderen Keimen suchen. Auch Privatpersonen sollten ihr Trinkwasser testen lassen, wenn Zweifel an der Qualität bestehen.
Lösungen zur Entfernung und Prävention von Biofilmen
Die Bekämpfung von Biofilmen erfordert akute Maßnahmen zur Entfernung sowie langfristige Prävention.
Methoden zur Entfernung:
- Chemische Desinfektion: Einsatz von Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln
- Thermische Desinfektion: Erhitzung des Wassers auf über 70 Grad Celsius
- Mechanische Reinigung: Spülung der Rohrleitungen mit speziellen Reinigungsgeräten
Präventive Maßnahmen:
Langfristig lässt sich die Biofilmbildung durch geeignete Bedingungen verhindern. Ein ausreichender Wasserdurchfluss verhindert Stagnation, die das Wachstum von Mikroorganismen begünstigt. Kaltwasser sollte unter 25 Grad, Warmwasser über 55 Grad bleiben.
Checkliste zur Vermeidung:
- professionelle Wasseranalysen durchführen lassen
- Wasserleitungen regelmäßig durchspülen
- Temperatur von Kalt- und Warmwasser kontrollieren
- Totleitungen vermeiden oder zurückbauen
Fazit
Biofilme gefährden die Trinkwasserqualität und die Gesundheit. Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die Biofilmbildung effektiv verhindern. Regelmäßige Kontrollen durch unser qualifiziertes Labor für Trinkwasser sowie gezielte Desinfektion sichern die Wasserqualität langfristig.
